Herbststurm am Arbeitsmarkt? Jul 16, 2009

Tornado über der Hauptstadt

Zwischen Januar und Juni 2009 hat Pleon über 650 öffentlich zugängliche Ankündigungen von Stellenkürzungen und Massenentlassungen in deutschen Print- und Online-Medien ausgewertet. Davon sind etwa 335.000 Arbeitsplätze betroffen. Auch wenn diese Zahlen die Statistik der Bundesagentur nicht ersetzen können, zeigen sie doch die Dynamik bei Personalanpassungen, ein Indikator, der sich an offiziellen Arbeitsmarktübersichten nicht ablesen lässt. Waren im Januar noch zirka 5.500 abzubauende Stellen annonciert, berichteten die regionalen und nationalen Medien im Juni bereits über bis zu 120.000 gestrichene Arbeitsplätze. Sparprogramme sind „Jobkiller Nummer 1“ Über die Hälfte dieser Fälle sind auf Sparprogramme von Unternehmen zurückzuführen, etwa ein Viertel auf Insolvenzen und ihre Folgen. Standortschließungen, Produktionsverlagerungen und „klassische“ Restrukturierungsprojekte sind für knapp ein Fünftel ursächlich. Das heißt, das Gros des Stellenabbaus muss auf kurzfristige Liquiditätssicherungsprogramme zurück geführt werden. Ein Ergebnis der Auswertung ist auch, dass sich nach Automotive- und Maschinenbaubranche die Krise vor allem durch konsumrelevante Bereiche frisst. Ein Viertel der Abbauankündigungen betreffen Kaufhäuser, Einzelhandel, Konsumgüterhersteller, Hotels, Restaurants und Einzelhandel. Gerade die Gewerkschaften widmen diesem Sektor in den kommenden Monaten verstärkt ihre Aufmerksamkeit, Arcandor und die Folgen sind dafür nur ein Beispiel.

Cash is king

Die Personal- und Finanzchefs vieler Unternehmen kennen zurzeit nur ein Thema: Personalkosten senken und Cashpositionen sichern. Für die interne wie externe Kommunikation ergeben sich damit Aufgaben, denen sich die Mitarbeiter in der Unternehmenskommunikation meist zum ersten Mal stellen müssen: Wie müssen personalrelevante Themen kommuniziert werden, wenn die Perspektive noch unklar ist? Die Einschätzung von Pleon lesen Sie im Dossier „Herbst am Arbeitsmarkt. Bewährungsprobe für Personalkommunikation“, das Sie per Mail anfordern können (dirk.popp(at)pleon.com oder joachim.kuss(at)pleon.com.

Über den Autor

Dirk Popp

Dirk Popp

Er gilt als einer der renommiertesten Krisenkommunikations-Experten in Deutschland. Die Süddeutsche Zeitung schreibt über ihn, er könne ein angekratztes Image aufpolieren wie kaum ein Zweiter. Dirk Popp berät seit vielen Jahren DAX-Unternehmen, Mittelständler, Marken und Persönlichkeiten in Krisensituationen und bei der Kommunikation schwieriger Themen.

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