Update: Kinder Überraschung Dez 01, 2016

Das britische Massenblatt Sun enthüllte, dass bei der Befüllung der beliebten Überraschungseier angeblich auf Kinderarbeit zurückgegriffen wird. BILD sprang heute prompt auf und macht daraus die Schlagzeile auf Seite 1: „Kinder-Arbeit beim Überraschungsei“. Und schiebt „Justiz ermittelt auch wegen Verdachts auf Kinderhandel“ nach. Gar von „Sklavenarbeit“ ist die Rede. Andere Medien ziehen unmittelbar nach. Ferrero hat in einer ersten Stellungnahme reagiert: „Wir sind entsetzt und tief betroffen“, heißt es in einem Statement. Allerdings passiert danach kommunikativ praktisch nichts. Erst heute Abend, nach 19:00 Uhr, hat das Unternehmen auf Facebook eine Meldung hochgeladen, in der es seine Absichten erläutert.

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Dort sind beispielsweise die Bekenntnis zur Aufklärung des Sachverhaltes, Einsatz unabhängiger Prüfer, Zusammenarbeit mit den Behörden, Bericht über die Ergebnisse enthalten. (siehe auch Artikel „Kinder Überraschung: Der ultimative Albtraum“)  Der Link zum Wortlaut des Ü-Ei Facebookpostes findet sich hier. Unabhängig davon legte BILD nach und titelte am tag zwei der Krise „Ferrero eiert rum“ mit explizitem Hinweis auf den FB-Post. Um dann in bester Boulevard Manier nachzulegen: „Doch lesen Sie mal, welche BILD-Fragen Ferrero NICHT beantwortete„. Es bleibt spannend.

Über den Autor

Dirk Popp

Dirk Popp

Er gilt als einer der renommiertesten Krisenkommunikations-Experten in Deutschland. Die Süddeutsche Zeitung schreibt über ihn, er könne ein angekratztes Image aufpolieren wie kaum ein Zweiter. Dirk Popp berät seit vielen Jahren DAX-Unternehmen, Mittelständler, Marken und Persönlichkeiten in Krisensituationen und bei der Kommunikation schwieriger Themen.

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