Manchmal ist es einfach zu dumm: Da investiert man viel Mühen und Geld in das Marketing eines Produktes und am Ende? Alles für die Katz. Ganz einfach weil eine massive Krise dazwischen kommt und alle schönen Marketinganstrengungen zunichte macht. So gerade geschehen bei der Imagekampagne von Modern Thailand.
Die aktuellen Werbemotive wollen den Deutschen das Land schmackhaft machen, zu Reisen animieren – mit großformatigen und großartig inszenierten Motiven von Traumstränden oder buntem Treiben auf thailändischen Märkten. Gekleckert wird dabei nicht, die Motive sind auf ganzseitigen Anzeigen in überregionalen Medien wie der Süddeutschen, dem Handelsblatt und der FAZ zu sehen. Soweit so schön.
Leider nicht gut für die Macher: Praktisch direkt neben den Anzeigen wurde nicht selten ausführlich, meist kritisch und auch reichlich bebildert über die Unruhen und Demonstrationen in Thailand berichtet. Auch darüber, dass Buchungen schon massiv eingebrochen sein sollen. Zwar rät das Auswärtige Amt nicht generell von einer Reise ab, dennoch sollte man „jegliche Menschenansammlungen im Bangkoker Stadtgebiet meiden“. Medienberichten zu folge haben Reiseveranstalter auch „Thailand-Packages“ vom Markt genommen. Nicht gerade das ideale mediale Umfeld, um mittels Marketing Touristen in sein Land zu locken.
Was also tun? Der gesunde Menschenverstand sagt einem, die Kampagne sofort zu stoppen. Und erst dann wieder zu starten, wenn die Zeit dafür reif ist. Wenn also der Widerspruch zwischen dem Bild, welches die Anzeigen vermitteln sollen, und der Realität aufgelöst ist. Wenn die paradiesischen Zustände eben nicht mehr nur vorgegaukelt werden. Natürlich ist es schwierig, einmal eingebuchte Medialeistungen und damit die Werbemotive zu schieben oder gar zurückzuziehen – auch und gerade wenn man eine internationale Kampagne fährt. Aber unmöglich ist das nicht. Aktuell wird die Wirksamkeit der Kampagne wohl gegen Null gehen. Was nichts anderes bedeutet, als dass man das Geld gerade in weitem Bogen zum Fenster hinaus wirft. Und das ist schade, sowohl für die Kampagne als auch für das Land selbst.
PS: Der Horizont berichtet über das Thema hier: http://www.horizont.net/aktuell/marketing/pages/protected/Das-ist-rausgeworfenes-Geld-Krisen-Experte-Popp-zu-Thailands-Imagekampagne_118149.html
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